15. bis 17.10. 2013 Kikuba:
Nachdenken und Malen über den Zustand der Erde

26 Kinder lassen sich vom Werk des Malers Ackermann inspirieren.

Baden-Baden (gib) Vier riesige Wände im Oberlichtsaal der Staatlichen Kunsthalle hat der Maler Franz Ackermann für die aktuelle Ausstellung „Auf Zeit – Was hinter dem Putz steckt“ gestaltet. Damit schuf er nicht nur ein farbenprächtiges Monumentalgemälde, sondern beflügelte auch die Fantasie der jungen Nachwuchskünstler um Maika Maj. Bevor die 26 Jungen und Mädchen aber ab Mittwoch in der „KiKuBa Fee Schlapper“ (Kinderkunstbegegnung) eigene Entwürfe diskutierten, wanderten sie bei strömendem Regen zur Kunsthalle, um mit der dortigen Volontärin Nadia Heinsohn dem Maler auf seiner rätselhaften Reise rund um die Welt zu folgen. Die Titel „Mental Maps“ und „Kleine Flotte“ gaben Hinweise auf Landkarten, die sich Ackermann ausdachte, und mit „Kleine Flotte“ mochte die Überbrückung der Kontinente zu Wasser, Land und Luft gemeint sein. Die Kinder erfuhren bei diesem Ausflug viel über Kulturen und Geografie, aber auch über Politik und soziale Verhältnisse, die sehr viel Anlass zum Grübeln gaben. Am Mittwoch startete die erste Phase des Projekts im Atelier der KiKuBa. Unter Leitung von Kunsterzieherin und Künstlerin Maika Maj entwickelten sich in den Gruppen von etwa fünf Jungen und Mädchen im Alter zwischen acht und 16 Jahren problemorientierte Gespräche, die zum thematisch skizzierten Entwurf führten. Firma Wertheimer spendete 20 große Spanplatten, und dann setzte die intensive malerische Auseinandersetzung mit der „Geschichte“ ein. Ruhig und konzentriert arbeiteten die Kinder an ihrem zugedachten Detail, sprachen sich ab, und man merkte, dass hier vorangegangene Projekte bereits ein reifes Kunstverständnis gezeitigt hatten. Am Donnerstagnachmittag überraschte ein weiterer Atelierbesuch den BT-Besuch mit vollendeten Gemälden in Großformat. Lisa, Kenza, Nico, Marie, Wilhelm und Marie legten gerade letzte Hand an ihre Darstellung eines Unwetters über Indien, einem „Zwischenmeer“ und rettenden Häusern für die Flüchtlinge. Um die schwerbeschäftigten Malerkollegen nicht zu unterbrechen, schilderten Dario, Tobias, Marie und Olivia, was es mit ihrem Gemälde „Kalte Orte“ auf sich hatte. Ein Marsmännchen, das sich als Clown verkleidete, sprang auf einem anderen Bild vergnügt durch die Galaxie, die neben weiteren Künstlern von Joy, Sepehr, Moritz, Nikolai, Lenny und Alvaro mit kräftigen Farben gezaubert worden war. Einen Beitrag zum „Welternährungstag“ leistete eine andere Gruppe, die mit blutigen Tränen den Hunger in der Welt anprangerte, wie Ye-Na und Ha-na, Victoria und Maxim schilderten. Auch das letzte Bild setzte sich mit aktuellen Problemen auseinander. Ein kleines Mädchen sei verzweifelt wegen seines andersartigen Aussehens, erklärte Jana und warb für Toleranz unter den Menschen gleich welcher Herkunft. Maika Maj zeigte sich begeistert vom Einfallsreichtum und der Begabung ihrer 26 Jugendlichen und freute sich bereits auf die nächste Ausstellung, bei der die Öffentlichkeit über das Können der Kinder mächtig staunen würde.